Exil. 1935 kam er in die USA, wo er zeitweilig als Chefredakteur der antifaschistischen New Yorker Wochenzeitung "Deutsches Volksecho" wirkte. Er diente auch in der US-Army (Psychological Warfare Division of the United States Army) und war auch bei der Sturmspitze der Invasion in der Normandie dabei. Ab 1943 nahm Heym, nunmehr amerikanischer Staatsbürger, am Zweiten Weltkrieg teil. Als Mitglied der Ritchie Boys, einer Einheit für Psychologische Kriegführung unter dem Kommando des Emigranten Hans Habe, erlebte er 1944 die alliierte Invasion in der Normandie. Seine Aufgabe bestand vorwiegend im Verfassen von Texten, die per Flugblatt, Heeresgruppenzeitung, durch Lautsprecherübertragungen und Rundfunksendungen die Soldaten der Wehrmacht beeinflussen sollten. 1945 kam Heym mit der amerikanischen Armee nach Deutschland zurück. Sein erster Roman mit dem Titel "Hostages" erschien 1942 und wurde in den USA verfilmt. Der darauf folgende Kriegsroman "The Crusaders" erschien 1948 und wurde zum Weltbestseller.
Ostberlin. 1952 siedelte Heym aus Protest gegen den Krieg in Korea nach Ostberlin um, blieb jedoch - trotz seiner grundsätzlich positiven Haltung gegenüber dem Sozialismus - politisch nicht engagiert. Freilich kam er wiederholt mit dem DDR-Regime in Konflikt. 1976 gehörte Heym zu den Unterzeichnern der Petition, mit der DDR-Autoren gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns protestierten. Von diesem Zeitpunkt an konnte Heym nur noch im Westen veröffentlichen. Am 4. November 1989 auf dem Alexanderplatz sagte er, beginnend mit den inzwischen „berühmten“ Worten: "Es ist, als habe jemand die Fenster aufgestoßen … nach Dumpfheit und Mief, Phrasengewäsch, bürokratischer Willkür und Blindheit."
Erst die Wiedervereinigung Deutschlands ließ ihn jedoch politisch aktiv werden. Bei der Bundestagswahl 1994 kandidierte er als Parteiloser auf der offenen Liste der PDS und gewann ein Direktmandat im Wahlkreis Berlin-Mitte – Prenzlauer Berg. Er hielt im November 1994 als Alterspräsident die Eröffnungsrede zum 13. Deutschen Bundestag,
Stefan Heym schrieb vor allem zahlreiche Romane, die er im Westen publizierte und von denen einige verfilmt wurden. Für sein Werk wurde Heym mit Auszeichnungen und Preisen im In- und Ausland geehrt. Er starb am 16. Dezember 2001 in Israel.
Links:
Stefan Heym
22. Mai: Einbrecher in Untersuchungshaft
stefan heym: rede zur bundestagseröffnung
[Erwähnte Kalendertage in diesem Beitrag: 10. April 1913, 4. November 1989, 16. Dezember 2001]
Stefan Heym
22. Mai: Einbrecher in Untersuchungshaft
stefan heym: rede zur bundestagseröffnung
[Erwähnte Kalendertage in diesem Beitrag: 10. April 1913, 4. November 1989, 16. Dezember 2001]
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