
Dichterkrönung - Poeta Laureatus. Einen Dichter mit dem Lorbeerkranz zu krönen war antike Sitte und geht auf den antiken Brauch der Dichterkrönung durch feierliche Bekränzung mit Lorbeer zurück. Im Mittelalter wurde dieser Brauch von den Herrschern wieder aufgenommen. So wurde Petrarca 1341 in Rom auf dem Kapitol zum Dichter gekrönt.
Traditionen. King James I von England gewährte Ben Johnson 1616 eine Dichterpension, die nach seinem Tod auf William Davenant überging. 1668 wurde der Poet Laureate offiziell institutionalisiert. 1937 wurde eine "Dichterkrönung" sogar in den republikanischen USA begonnen: der Poet Laureate Consultant. 1985 beauftragte der US-Kongress die Library of Congress offiziell mit der Vergabe des Poet Laureate Consultant. In Großbritannien gibt es noch heute das Amt des "Poet Laureate", dessen Aufgabe es allerdings ist, Gedichte für nationale Ereignisse zu verfassen, also so eine Art Hofdichter zu sein. So hatte der gerade amtierende Hofdichter Andrew Morton auch die Aufgabe, für die Hochzeit von Prinz Charles mit Camilla zu reimen:
Spring Wedding (Frühlingshochzeit)
I took your news outdoors, and strolled a while
In silence on my square of garden-ground
Where I could dim the roar of arguments,
Ignore the scandal-flywheel whirring round,
And hear instead the green fuse in the flower
Ignite, the breeze stretch out a shadow-hand
To ruffle blossom on its sticking points,
The blackbirds sing, and singing take their stand.
I took your news outdoors, and found the Spring
Had honored all its promises to start
Disclosing how the principles of earth
Can make a common purpose with the heart.
The heart which slips and sidles like a stream
Weighed down by winter-wreckage near its source –
But given time, and come the clearing rain,
Breaks loose to revel in its proper course.

Humanismus. Zur Zeit Maximilians I. fand der Humanismus, die Abwendung vom geistigen Klima des Mittelalters, durch die Berufung von Konrad Celtis 1497 eine besondere Stellung. In der "Sodalitas litteraria Danubiana" vereinigte Celtis Freunde und Schüler. 1501 stiftete Maximilian das Collegium poetarum et mathematicorum zur Pflege dieser Richtungen des Humanismus, ausgestattet mit dem Recht, den Dichterlorbeer zu verleihen. Zu dieser Zeit wirkten K. Peutinger (Peutingersche Tafel), L. Sunthaym und J. Stabius unter anderem in Österreich. Zum ersten Direktor des Poetenkollegs wurde der "Erzpoet" Konrad Celtis ernannt. Ihm wurde vom König zugleich das Recht der Dichterkrönung verliehen, das nach seinem Tode an die Universität überging. Der Vorstand des Kollegs konnte daher die Absolventen zu "poetae laureati", mit dem Lorbeer gekrönten Dichtern, promovieren. Celtis war zwar ein mathematisierender Poet, der durch seinen persönlichen Einsatz einen internationalen Kreis von humanistisch gesinnten Gelehrten bildete, die sich auch in der von ihm begründeten "Sodalitas litteraria Danubiana" zusammenfanden. Der Wiener Humanistenzirkel – zu dem unter anderem die Gelehrten Georg Tannstetter-Collimitius, Johannes Stabius, Thomas Resch, Andreas Stiborius, Stefan Rosinus, Johannes Cuspinianus sowie der Reformator Joachim Vadianus gehörten – stand in enger Beziehung zum Hof Maximilians I.

Von großer Breitenwirkung waren die von Celtis gegründeten wissenschaftlichen Gesellschaften, so in Heidelberg die "Sodalitas litteraria Rhenana", in Krakau die "Sodalitas Vistulana", in Pressburg die "Sodalitas litteraria Hungarorum", in Wien die bereits erwähnte "Sodalitas litteraria Danubiana" (1497). Die von Celtis veranlasste Errichtung des Collegium poetarum et mathematicorum (1501) durch Maximilian I. sicherte ihm weiteren Einfluss. Auch bereicherte er durch Aufführungen lateinischer Dramen und eigener Stücke (zum Beispiel "Ludus Dianae", 1501) das Theater in Österreich und zeigte in seinen Dichtungen (unter anderem "Quatuor libri amorum", 1502; Oden, 1513) trotz lateinischer Sprache und Anlehnung an Horaz und Vergil unmittelbares Erleben und weltanschauliche Weite. Seine editorische Tätigkeit galt antiken wie mittelalterlichen Autoren (unter anderem Apuleius, Tacitus, Hrotsvith von Gandersheim).
Links:
Conrad Celtis (*1.2.1459-†4.2.1508)
Die Dichterkrönung des Konrad Celtis : Ritual und Programm (Mertens Dieter, Volltext, pdf, 2667 KB)
Online Lesen: Celtis Conrad - Neulateinische Retrodigitalisate und Volltexte
Online-Lesen: Bibliotheca Augustana
Ansehen: Geschichte der Universität Wien im Überblick: Celtis-Kiste
KONRAD CELTES (Conrad Celtis)
[Erwähnte Kalendertage in diesem Beitrag: 18. April 1487. 1. Februar 14590, 4. Februar 1508]
Conrad Celtis (*1.2.1459-†4.2.1508)
Die Dichterkrönung des Konrad Celtis : Ritual und Programm (Mertens Dieter, Volltext, pdf, 2667 KB)
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KONRAD CELTES (Conrad Celtis)
[Erwähnte Kalendertage in diesem Beitrag: 18. April 1487. 1. Februar 14590, 4. Februar 1508]
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